Vormittags Austausch und Ideenentwicklung zur Zukunft der Innenstadt, abends Realität im Ausschuss. Die Stadt Kassel erarbeitet gerade ein Konzept für die Innenstadt (https://perspektive-kassel.projectm.de/), dazu gab es vormittags ein Beteiligungsformat mit u.a. AnliegerInnen, PlanerInnen, HändlerInnen, Verwaltung und Stadtverordneten (auch wenn außer mir niemand da war, und das vormittags auch für wenige möglich ist).
Was bei solchen Runden immer auffällt, wie groß der Wunsch nach mehr Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang und weniger Verkehr ist, wieviele Ideen es zur Gestaltung des öffentlichen Raums gibt.
Abends dann im Verkehrsausschuss hat genau das gefehlt. Abgestimmt wurde über den Antrag der zukünftigen Koalition zu Vorbereitungen für Simulationen und Verkehrsversuchen für den Radverkehr. Vieles davon könnte man direkt machen, wenn man den Radverkehr voran bringen will. In der Unteren Königsstraße fand vor einem Jahr ein Verkehrsversuchen statt. Doch jetzt fahren seit einem Jahr wieder Autos obwohl die Resonanz gerade von AnwohnerInnen positiv war. Verkehrsversuche eignen sich für große Maßnahmen, wie etwa in der Innenstadt durch eine Sondernutzungszone einen Großteil der Autos zu verbannen und den Platz den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zurück zu geben. Unser Änderungsantrag das als Verkehrsversuch mit aufzunehmen wurde allerdings abgelehnt. Wir wären in der Verkehrswende schon viel weiter, wenn man mutig experimentieren würde. Warum nicht autofreie Freitage in der Innenstadt, autofreie Spielstraßen Sonntags in den Stadtteilen, Tempo 30 auf Hauptstraßen und eine Spur für den Radverkehr.
Die Wortwolke unten ist vor Ort entstanden.