Gestern war ich eingeladen bei Karibu. Sie wurden beauftragt, damit Kassel als Fairtrade Town zertifiziert wird. Die Kriterien sind nicht sehr hoch (fairer Kaffee im OB-Büro, festgelegte Zahl an Geschäften mit Fairtrade Produkten, Steuerungskreis und Öffentlichkeitsarbeit). Wir hatten uns bei dem Beschluss für diese Zertifizierung damals enthalten, weil es immer die Gefahr birgt, dass sich eine Stadt dann damit brüstet aber real nicht mehr macht. Doch selbst diese Schritte dauern nun schon zu lange. Menschen, die anpacken wollen, werden gebremst und hingehalten. Hier muss mehr Tempo rein. Mehr Tempo heißt dabei auch gerade als OB nicht überall die Zügel in der Hand zu halten, sondern Spielräume für Engagement und Entfaltung zu geben.
Für eine wirkliche Fairtrade Stadt müssen wir ebenso die Beschaffung umstellen, angefangen etwa beim Mittagessen in Schulen und Kitas bis hin zur Stadtentwicklung wenn es um das Material im Bau geht. Dabei unterstützen wir das Projekt „Fairtradetown Kassel“ gerne.
Als Oberbürgermeisterin, als Einwohnerin Kassels und Bewohnerin einer global noch ungerechten Welt.