Für eine klimagerechte Stadt reicht es nicht an einzelnen Stellen Radwege einzuzeichnen. Die nächsten Jahre sind entscheidend, grundsätzliche Weichen zu stellen, damit wir alle gut auf diesem Planeten in Zukunft leben können. Wir werden den ÖPNV ausbauen, günstige Mobilität ermöglichen und privaten Autoverkehr zurückdrängen. Wir brauchen entschlossene Maßnahmen zur Erreichung einer klimagerechten Stadt bis 2030. Dazu gehört eine Agrarwende, ebenso wie eine Energie- und Wärmewende. Wir brauchen Strategien zur Transformation der Industrie, die es gemeinsam mit den Beschäftigten zu entwickeln gilt. Auch für eine klimagerechte Stadt gilt: radikal sozial. Denn ein Klimaschutz, den sich nur Wohlhabende leisten können und der die Hauptverursacher der Klimakatastrophe ausblendet, wird uns nicht weit führen, sondern ist Wasser auf die Mühlen der Klimaleugner. Denken wir Klimagerechtigkeit jedoch radikal sozial, weil wir dies nicht nur der Welt sondern auch nachkommenden Generationen schuldig sind, tun wir nicht nur etwas fürs Klima, sondern für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in unserer Stadt. Wie schön wäre es, wenn wir die Verkehrsbelastung vor der Haustür durch Tempo 30 oder autofreie Zonen, in denen Kinder sicher spielen können, senken? Wenn wir gern aufs Fahrrad steigen, weil wir keine Sorge vor dem nächsten zu eng überholenden LKW haben? Wenn wir keine Angst vor dem Aufdrehen der Heizung haben müssen, weil ein Großteil der Gebäude mit Fernwärme erzeugt ist, wir nicht aus unsanierten Fenstern heizen und auf den Dächern Solaranlagen strahlen? Wenn wir uns im Sommer gerne draußen aufhalten, weil 100.000 Bäume Schatten spenden? Wenn Mittags in kommunalen Küchen jung und alt zusammenkommen bei regionalem Essen, statt wegen Preisen auf Gemüse zu verzichten? Das muss kein Märchen bleiben, auch nicht in der Stadt der Gebrüder Grimm.